Attachment Parenting

„Attachment Parenting, was soll das denn schon wieder für eine Modeerscheinung sein?“, wird sich manch einer fragen. Auf Deutsch könnte man vielleicht sagen Bewusstes Elternsein. Das Thema ist so umfassend, reicht schon von der Schwangerschaft über die Geburt bis hin zum Leben mit Kindern, und betrifft quasi ALLES: die Beziehung und Kommunikation, die Ernährung, den Transport, das Schlafen, die Ausscheidungen- kurz: den kompletten Alltag.

Ich halte es keinesfalls für eine Modeerscheinung, sondern eher für eine (große!) Chance, unsere kranke Konsum-Gesellschaft von Grund auf auf ein neues, stabiles Fundament zu stellen… indem man bei den Kleinsten anfängt.

Auf dieser Seite hier gibt es eigentlich schon eine Fülle an Infos und Links zu dem Thema, deswegen will ich die wichtigsten Bereiche nur kurz anreißen.

„Es geht auch anders“– dieses Motto passt auf jeden Fall auch zu dieser anderen Art, mit seinen Kindern umzugehen. Und vieles passt so gar nicht zusammen mit dem, was die Mehrheit in unserer Kultur heutzutage für einen „normalen“ Umgang mit Kindern hält.

Spannenderweise verursachen die Dinge wie  Kinderwägen, Fläschchen, Schnuller, Kinderbettchen, Babyphone, Windeln- die wir meinen für ein Baby zu brauchen- allesamt, dass das kleine Würmchen auf Abstand gehalten wird. 

Was macht man beim AP dann anders, und warum?

Das Beachten und einfühlsame Beantworten der emotionalen Bedürfnisse eines Babys ist der Grundstein des Attachment Parenting.

Die Schlagwörter sind:

Stillen. Tragen. Windelfrei. Familienbett.

  • Das Baby wird die ganze Zeit am Körper einer Bezugsperson getragen.
  • Es wird nach Bedarf gestillt.
  • Es trägt keine Windeln.
  • Und es schläft nachts mit im Bett der Eltern.

So werden übrigens die meisten Babys auf der Welt behandelt! Dadurch ensteht eine tiefere und innigere Bindung zum Baby, was für beide Seiten viele Vorteile mit sich bringt. Noch fehlt mir natürlich die Praxiserfahrung, aber für mich fühlt es sich einfach sooooooo richtig an, diesen Weg zu gehen. Mir ist schon klar, dass da auch Probleme auftreten werden. Und genau darüber will ich hier berichten. Noch ist nicht ganz sicher, ob ich dafür evtl. sogar einen eigenen Blog einrichten werde. Mal sehen.

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2 Gedanken zu „Attachment Parenting“

  1. Dann bin ich ja mal gespannt.
    Also ich kann mir nicht vorstellen ein Kind die ganze Zeit mit mir herum zu tragen, ständig hinter ihm herzuwischen, weil es noch nicht stubenrein ist oder es mit im Bett schlafen zu lassen.
    Ersteres weil ich es mir unbequem vorstelle… auch für dass Kind. Vorallem beim Sport oder so…
    zweites, weil es ja nicht die ganze Zeit im Wald rum läuft sondern auch in der Wohnung und der Bedarf an zu waschender Wäsche wohl sehr anwächst… und das letzte, weil ich selber wohl nicht schlafen könnte aus Angst das Kind zu erquetschen.

  2. Zu Ersterem kann ich sagen, dass es keinesfalls unbequem sein muss, weder für den Tragenden, noch für das Kind.
    Im Gegenteil. Beide erfreuen sich am Körperkontakt und es ist nachgewiesenermaßen sogar förderlich für die GESAMTE Entwicklung des Kindes, vorausgesetzt man hat eine entsprechende Tragehilfe (Tragetücher, oder auch fertige Babytragen wie Ergo Baby Carrier u. Co- natürlich gibt es auch „schlechte“ Tragehilfen).
    Und zum Stubenrein-sein: (ich kann ja bis jetzt nur die Theorie widergeben ;-)) Babys haben ein natürliches Bestreben, ihr eigenes Nest eben NICHT zu beschmutzen, sondern sich durch verschiedenste Signale mitzuteilen, dass sie mal müssen. Die Signale mitzukriegen und richtig zu deuten ist quasi die Kunst. Durch Windeln wird ihnen dieses Mitteilungsbedürfnis abtrainiert. Es geht dabei auch nicht vorrangig um „möglichst-schnell-sauber-sein“, sondern um eine zusätzliche Form der Kommunikation mit dem Kind. Die natürlich einfacher ist, wenn man das Kind direkt bei sich hat, sprich am Körper trägt 🙂
    Wenn man dann noch überwiegend Wollkleidung verwendet, halten sich die Wäscheberge (hoffentlich!) auch in Grenzen, da naturbelassene Wolle durch das noch enthaltene Lanolin die Eigenschaft hat, Urin zu neutralisieren, und so nicht bei jedem „Unfall“ gewaschen werden muss. Falls das aber alles nicht so klappt wie geplant, gibts immernoch Stoffwindeln 🙂
    Und der letzte Punkt: wenn man nicht gerade unter Alkohol- oder anderem Drogeneinfluss steht, braucht man sich keine Sorgen zu machen, das Baby zu zerquetschen. Zum Einen wird es sich nicht völlig freiwillig und unbemerkt zu Tode quetschen lassen, und selbst im Schlaf merkt man instinktiv, dass da ein Baby ist. Man fällt ja auch nicht einfach so aus dem Bett oder wacht auf oder unter einem Mit-im-Bett-Schläfer auf 😉
    Ich bin auf jeden Fall auch sehr gespannt auf die Praxis…

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