*
Normalerweise kommt frau ja gar nicht mit ihrer Plazenta in Kontakt. Vielleicht kann man kurz nach der Geburt schnell einen Blick drauf erhaschen, wenn sie aus einem rausflutscht, und dann wird sie i.d.R. sofort gleich „entfernt“. Früher wurden sie noch an die Kosmetikindustrie verkauft, soweit ich weiß wird sie heute aber entsorgt
Entsorgen kam für mich aber nicht in Frage, also hab ich mir die Plazenta im Krankenhaus mitgeben lassen, mit Nabelschnur, Fruchtblase, allem noch dran. Ein total faszinierendes Organ, das da in 9 Monaten in einem wächst, einfach so, und den kleinen Zwerg im Bauch versorgt, aber auch ein bisschen gruselig, sie dann in der Hand zu halten… Wer kein Blut sehen kann, jetzt bitte Augen zuhalten 😉
Gleich am ersten Tag haben wir noch ein kleines Stückchen davon abgeschnitten, und Plazentanosoden draus machen lassen- Globuli, die gegen fast alles helfen sollen 😉
Außerdem hab ich noch Abdrücke mit Acrylfarben gemacht (der allererste nicht, das ist Blut ;-)), und es nun endlich mal geschafft, sie zu fotografieren:
Wenn wir mal nen eigenen Garten haben, wird sie unter einem Baum eingepflanzt- solang wartet sie noch in der Kühltruhe…
Manch einer trocknet auch die ganze Plazenta im Backofen- was dann riecht wie ein richtiger Kuchen- und macht hinterher Pulver draus, das ähnlich wie die Nosoden eingesetzt werden kann.
Die Fruchtblase hätte ich auch gerne getrocknet und eine Trommel oder/und einen Traumfänger daraus gemacht, aber da hab ich nirgends eine Anleitung finden können und nun haben wir leider zu lange gewartet 😦
Die Nabelschnur haben wir zu einer Schnecke eingedreht und in Salz eingelegt zum Trocknen. Jenachdem ob es was wird oder nicht, soll die Schnecke dann zu einem Amulett, Traumfänger oder ähnlichem verarbeitet werden.
*
ich hab den nabelschnurrest, der am kind bleibt und nach einer weile abfällt, aufbewahrt. er ist ohne salz und alles, luftig hingelegt, in kürzester zeit rappeltrocken und hart geworden.
mir sind das ganz wertvolle erinnerungsstücke. die letzten reste der engen verbindung zu meinen bauchzwergen *hach*. sie liegen mit den inzwischen schon rausgefallenen milchzähnen des jeweiligen kindes in einem zahndöschen.
deine plazenta-abdruck-ilder gefallen mir sehr! wie blumig, pflanzlich sie aussehen!
Dankeschön 🙂 Blumig, jetzt wo dus sagst… ist mir vorher selber gar nicht so aufgefallen.
Den abgefallenen Nabelschnurrest hab ich auch noch, mit der Klemme dran…
…wunderschöne Abdrücke habt ihr da gemacht. Ich habe das leider erst gesehen, was es alles für tolle Sachen, rund um dieses heilige Organ gibt, nachdem wir die Plazentas unserer Kinder vergraben haben. Im Garten hinterm Haus, mit Apfelbäumchen drauf.Bis dahin waren sie auch eingefrore, eine über fünf Jahre lange …. Jetzt wachsen die Bäume und die Kinder gemeinsam, hat auch was für sich. Lieben Gruß!
Das ist ja mal klasse! Das viele ihre Plazenta vergraben habe ich schon mitgekriegt aber ich habe so eine Plazenta noch nie gesehen und die Abdrücke sehen auch voll schön aus!
Danke fürs zeigen!!
Wunderschön. Die Bilder sind eine klasse Idee. Unsere Wolf-Plazenta lagert auch noch im Gefrierfach. Aus unentschlossenheit, wohin wir sie pflanzen. Und bald kommt noch eine hinzu.
Die Idee mit dem Acryldruck finde ich super. Und für „Nichtmamis“ hochinteressant zum Gucken 🙂
Danke!
Ich bin hin- und hergerissen.
Ein Teil von mir schreit: „Iiiiih, eeeeklig!“, und fragt sich, wie man bloß auf die Idee kommt „das“ aufzubewahren und dann auch noch Abdrücke damit zu machen und „Medizin“.
Der andere Teil sagt „Quatsch, ist doch spannend! Und warum sollte man nicht? Und der Gedanke sie unter einem Baum zu vergraben, dem sie dann weiterhin „Nahrung“ spendet, ist doch voll schön.“
Irgendwie find ich die Vorstellung aber doch komisch, so einen Teil von mir im Kühlfach liegen zu haben. Oder ein Amulett aus der Nabelschnur zu tragen. Ist das nicht, als würde man z.B. einen amputierten Finger als Anhänger tragen? Das macht man doch auch nicht.
Ich weiß nicht richtig, was ich davon halte. Andere scheinen da nicht so skeptisch. Aber auf jeden Fall finde ich es interessant.
Wow! Wenn ich solche Bilder sehe und deinen Text lese (bin grad erst auif dein blog gestoßen und werden wohl hier zukünftig mitlesen:), bin ich traurig, dass ich meine Tochter zu einer Zeit bekommen habe, wo ich selbst nicht so selbstbewußt war, die Plazenta und alles einzufordern. Obwohl ich zu der Zeit schon soviele Nabenschnurtaschen (mit Schnur) für Freundinnen gemacht hatte. Leider einer vergebene Chance. Aber nicht so schlimm.
LG irka (rabe)